Franziskanisches Berufungsjahr – Teil 3

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vergangenen “Franziskanischen Berufungsjahre” berichten über ihre Erfahrungen.

“Für mich war es sehr spannend, verschiedene Gemeinschaften kennenzulernen – die Leute und wie und wo sie leben.”

“Ich schätze es sehr, immer wieder für ein Wochenende aus dem Alltag auszusteigen, um mich und Gott tiefer kennenzulernen. Oft fühle ich mich dann wie in einer anderen Welt, Raum und Zeit enthoben.”

“Es tut gut, mit jungen Leuten in Kontakt zu treten, die sich ähnliche Fragen stellen. Da fühlt man sich verstanden und ermutigt.”

Franziskanisches Berufungsjahr – Teil 2

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vergangenen “Franziskanischen Berufungsjahre” berichten über ihre Erfahrungen.

Das Berufungsjahr –

eigentlich nur ein gutes halbes Jahr, aber es ist viel passiert. Ich habe mich angemeldet, nachdem ich erst ca. ein halbes Jahr davor das erste Mal in Kontakt mit der franziskanischen Spiritualität gekommen bin und mich davon angezogen gefühlt habe.

Am Anfang waren die Treffen für mich inhaltlich sehr bereichernd, aber ich hatte das Gefühl, die Gruppe noch nicht gut genug zu kennen. Beim dritten Wochenende kam dann der Durchbruch: Wir haben auch in der Gruppe darüber gesprochen und waren uns einig, dass wir ab da eine Gemeinschaft waren, die sich wirklich gut unterstützt hat. Eine besonders schöne und auch herausfordernde Zeit hatten wie bei den Berufungsexerzitien.

Das Berufungsjahr hat sich wie ein gemeinsames Gehen mit verständnisvollen franziskanischen Begleitern angefühlt – umso schöner, dass der Weg für den Großteil von uns mit der Teilnahme an der Marcia francescana weitergegangen ist. Ich hoffe, dass mich ein “franziskanischer Blickwinkel” weiterhin begleiten wird.

Franziskanisches Berufungsjahr – Teil 1

Es ist nun schon das dritte Mal, dass sich eine Gruppe junger Menschen unter Begleitung franziskanischer Ordensleute sechs Monate lang auf „Berufungssuche“ begibt. Frauen und Männer mitten im Leben sind es, mit unterschiedlichen Ausbildungen, im Alter zwischen 18 und 40 Jahren. Sie lassen sich auf eine spannende Erfahrung ein. Im Franziskanischen Berufungsjahr schauen sie ganz ausdrücklich darauf, welchen Plan Gott in der Zukunft mit ihnen haben könnte. Die Antwort ist offen: Vielleicht geht es in Richtung Ehe, vielleicht auch zu einer Form des geweihten Lebens oder womöglich zu einem Leben als Single. Das Ziel ist es jedenfalls, am Ende Schritte zu wagen und aus einer gewissen Unentschiedenheit herauszukommen.

Alles beginnt mit einem „Schnuppertag“. Danach erst entscheiden die einzelnen, ob sie verbindlich an den folgenden fünf Treffen teilnehmen wollen. Die ersten drei davon dauern jeweils von Samstagmorgen (9.30 Uhr) bis Sonntagmittag. Dann folgen dreitägige Schweigeexerzitien und schließlich ein Abschlusswochenende, das von Freitagabend bis Sonntagmittag dauert. Der Ort ist jedes Mal ein anderes Kloster. Der Preis ist leistbar und dient lediglich zur Deckung der Unkosten.   

Ein Team franziskanischer Ordensschwestern und Ordensbrüder trägt und gestaltet das „Berufungsjahr“. Die großen Themen sind: Der Blick auf die eigenen Wurzeln, der Blick auf Gott und sein Wirken im eigenen Leben, das Hineinwachsen ins Gebet, die Unterscheidung zwischen Chancen, die es zu ergreifen gilt, und Versuchungen, denen zu widersprechen ist, eine existenzielle Lektüre der Hl. Schrift und noch vieles mehr. Natürlich ist bei alldem die franziskanische Spiritualität eine wichtige Quelle. Aber auch ignatianische Methoden des Hörens auf Gott kommen zum Zug. Welche Lebensform die Teilnehmer/innen später auch einschlagen werden – sie sollen vom Gelernten profitieren!

Dabei hilft auch, dass sie ermuntert werden, ein Berufungstagebuch zu führen und eine geistliche Begleitung in Anspruch zu nehmen. Dadurch, dass man sich je in einem anderen Kloster trifft, lernen die Teilnehmer/innen nebenbei auch unterschiedliche Ordensgemeinschaften aus der Nähe kennen. Besonders schön ist, dass diese jungen Leute, die alle auf einer relativ ähnlichen Suche sind, sich gegenseitig gut unterstützen und begleiten.   

Wenn du jetzt denkst: „Vielleicht wäre das auch etwas für mich?!“, kann ich beruhigen. Im Jänner 2020 (4.-5.1) startet ein Franziskanisches Berufungsjahr PLUS. Das besondere daran wird sein, dass wir auch eine Intensiv-Zeit in Assisi verbringen werden (2.-8.4.2020). Eingeladen sind suchende Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren. Da es sich um eine besondere Vertiefung handelt, sind auch bisherige Teilnehmer/innen herzlich eingeladen. Ein kurzes, eventuell auch telefonisches Vorgespräch ist notwendig. Für weitere Infos bitte eine Mail an laverna@franziskaner.at

Im Teil 2 in Kürze: Die Stimmen der bisherigen Teilnehmer/innen …

Gesegnetes und gnadenreiches Jahr 2019!

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahres und wissen nicht, was es für uns bereithält. Eine neue Seite, noch ganz leer, liegt vor uns. Oder ist sie nicht so leer? Das, was wir in den letzten Jahren gemacht haben, welche Entscheidungen wir getroffen haben, unsere Persönlichkeit – all das nehmen wir auch ins neue Jahr mit.

Egal was das neue Jahr bringt: Wir haben die Wahl, wie wir mit den entstandenen Situationen umgehen. Und etwas ist ganz sicher: Jesus, Gottes Sohn, der Mensch wurde, um bei uns zu sein, wird uns begleiten, mitten im Leben, dort wo wir sind.

In diesem Sinne: ein gesegnetes, gnadenreiches Jahr mit offenen Ohren und offenem Herzen, bereit auf Gott zu hören!

Marcia – Nachtreffen in Telfs 24.-25.11.2018


Als im Juli und Augustdie Marcia Francescana stattfand, hat bei sommerlichen Temperaturen Umbriens niemand an den Winter gedacht. Als sich die Marciatori und Marciatrici am 24.11.2018 zu einem Nachtreffen versammelt haben, war der Winter schon da. Und es war sehrspannend, sich zu einer anderen Jahreszeit an einem anderen Ort wieder zu sehen.

Am Nachmittag, pünktlichzum Kaffee und Kuchen, haben sich die Pilger aus allen Richtungen versammelt – aus der Schweiz, aus Italien und aus vielen Regionen Österreichs kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das wunderschöne Franziskanerkloster in Telfs. Gemeinsam wurde gesprochen, gesungen, gebetet, meditiert und Stille gehalten. Wir haben gemeinsam das Bild „Berufung des Hl. Matthäus“ von Caravaggio betrachtet und in diesem Zusammenhang auch über die Stimme Gottes in eigenem Leben nachdenken können.

Nach der Vesper und dem köstlichen Abendessen, zubereitet von Bruder Sepp, war es Zeit, sich an die Marcia zu erinnern. Aus Fotos, Videos, Audios und Liedern entstand eine Film-Fotopräsentation, die alle wieder in den Sommer zurückversetzte und den Geist der Marcia aufkommen ließ. Die anschließenden Gespräche konnten nicht ander Oberfläche bleiben, und waren lang und bereichernd.

In der Früh gab es Frühstück und danach Zeit, sich mit dem Tagesevangelium zu befassen. Gut vorbereitet ging es dann in die Hl. Messe. Da es ein Marcia-Nachtreffen war, kam auch Bewegung nicht zu kurz. Nach dem Mittagessen fand die Mini-Marcia nach St. Moritzen statt. Unterwegs wurde gesungen, geplaudert und für die nächste Marcia geplant.

Geistlich gestärkt und froh sind wir dann wieder auf den Heimweg aufgebrochen. Der Abschied mit „Auf Wiedersehen im Juli“ war nicht nur so dahergesagt. Nach der Marcia ist vor der Marcia!

Vielen Dank an die Brüder im Kloster Telfs für die offene Aufnahme und die Gastfreundschaft!

PS: Wer Lust bekommen hat: Die nächste Marcia startet am 25.7.2019!  https://laverna.at/LaVerna/veranstaltungen-2/marcia-francescana/

Erntedankfest – Franziskussonntag – Klosterheuriger – Tiersegnung 07.10.2018

Der 7. Oktober 2018 war ein besonders ereignisreicher Tag bei uns in der Franziskaner- und Wallfahrtskirche.

Um 9:30 begann der Erntedankgottesdienst mit der Segnung unserer Erntekrone. Die Festmesse zu Ehren unseres Ordensgründers, des Hl. Franziskus, und aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Ernte, wurde besonders feierlich gestaltet. Unter der Leitung von Prof. Conrad Artmüller sang unser Kirchenchor, begleitet von einem Orchester, die Missa Francescana.

Nach der Hl. Messe begab sich die Festgemeinde in den Klosterhof. Die Blasmusikkapelle Maria Enzersdorf untermalte den Klosterheurigen mit schwungvoller Musik und trug damit maßgeblich zu guten Stimmung bei milden Spätsommertemperaturen bei.

Traditionellerweise wurden um 12 Uhr im Pilgerhof alle anwesenden Haus-, Kuschel- und Spieltiere gesegnet.

Dankbar für die Fülle der erhaltenen und erreichten weltlichen Güter dachten wir auch an jene, die nicht so gesegnet sind. Gemeinsam mit unserer Pfarre Maria Enzersdorf – Zum Heiligen Geist sammelten wir 116,40 kg Lebensmittel, die der LeO Sammlung der Caritas übergeben wurden.

Alle Geldspenden, die durch den Heurigenbetrieb eingenommen wurden, fließen in die Sanierung der historischen Rauchfänge des alten Klostertraktes.

Ein riesiges Vergelt´s Gott allen Mitfeiernden, den Helferinnen und Helfern und allen, die zum Gelingen des Festtages beigetragen haben.

Nachprimiz P. Karl Maria Schnepps OFM 2.9.2018

Am 2. September 2018 feierte der Franziskaner P. Karl Maria Schneppsin der Wallfahrtskirche Maria Enzersdorf seine Nachprimiz. P. Karl erzählte von seinen „Flitterwochen“ als Neupriester. „Flitterwochen“ nannte er die Zeit seit seiner Priesterweihe am 17. Juni 2018 bis zur seiner Nachprimiz. In dieser Zeitdurfte er vieles zum ersten Mal machen: Beichte hören, taufen, das Sakrament der Krankensalbung spenden, in verschiedensten Gemeinden die hl. Messe feiern, den Primizsegen spenden, eine Wallfahrt nach Assisi begleiten uvm.

Zum Sonntagsevangelium (Mk 7,1-8.14-15.21-23) erklärte uns P. Karl, dass die Gebote Gottes nicht dazu dienen, unsere Freiheit zu beschränken, sondern uns vor Schaden zu bewahren. Er verglich die Gebote mit Straßenschildern. Wenn wir zB ein Stopp-Schild nicht beachten, kann das nicht nur für unser Auto, sondern viel mehr für unser Leben wirklich schwerwiegende Folgen haben.

Nach der hl. Messe gab es die Möglichkeit, den Primizsegen zu empfangen und anschließend mit dem Neupriester im Klostertreff zu sprechen und auf sein Wohl anzustoßen.

Wir wünschen P. Karl Gottes Segen und Offenheit für denHeiligen Geist in seinen Aufgaben als Priester!

Mountain Spirit 2018

Wie jedes Jahr begannen wir unsere Bergwoche mit Kennlernen am Sonntagabend im Franziskanerkloster Telfs. Das Kloster ist ein Ort der Ruhe, des Gebets und der Begegnung. Da wir diesmal eine sehr kleine Gruppe von 4 Teilnehmern waren, haben wir schon an diesem Abend besprochen, was wir in den nächsten Tagen vorhaben.

Am Montag ging es dann los. Wir führen nach Kühati (2017) und von dort starteten wir los in Richtung Speicher Finstertal. Dort machten wir eine kleine Pause. Danach gingen wir weiter zum unserem Tagesziel, dem Pockkogel (2807). Der Anstieg war ziemlich steil und anstrengend, aber wir haben es dann bald geschafft. Da das Wetter einfach nur herrlich war, verweilten wir einige Stunden am Gipfel. Wir stärkten uns mit einer guten Jause und machten dann einige Klettersteig- und Kletterübungen. Danach stiegen wir vom Gipfel auf gleichem Weg herunter.

Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage gut war, haben wir uns am Dienstag nach Vent (1895) aufgemacht. Wir haben in diesem wunderschönem Bergsteigerdorf unsere Autos geparkt und sind dann zu der Vernagthütte (2755) losgegangen. Das Wetter war, wie schon am Montag, herrlich. Nach einer ausgedehnten Pause und einem geistlichen Impuls, gingen wir dann den Weg weiter. Wir kamen genau zum Sonnernuntergang bei der Hütte an.

Am Dienstag starteten wir unsere große Tour. Wir gingen zum Guslarferner – einem kleineren Gletscher in der Gegend. An der Gletscherzunge legten wir unsere Ausrüstung an und gingen dann in einer Seilschaft über den Gletscher in Richtung Fluchtkogel (3500). Nach vielen Gletscherspalten und atemberaubenden Anstiegen kamen wir am Fluchtkogel an. Es war Nachmittag und nach einer guten Jause und kleineren Pause feierten wir am Gipfel eine hl. Messe. Gott nahe zu sein – in 3500 Metern Höhe gewinnt dieser Satz eine andere Qualität! Danach gingen wir zurück zur Hütte. Auf dem Weg landete P. Darius kurz in einer Gletscherspalte und wurde von der Seilschaft rausgezogen. Es war ein spektakulärer Tag. Und in der Hütte wartete auf uns ein grandioses Essen! Nach einer kurzen Nacht gingen wir dann zurück nach Vent, wo wir zum Abschluss unserer Tour die hl. Messe in der Pfarrkirche gefeiert haben.

Der Freitag war unser Ruhetag. Nach einem gemütlichen Vormittag gingen wir zur Kletterhalle in Telfs, wo P. Rene uns in die Kunst des Kletterns eingeführt hat.

Am Samstag machten wir am Vormittag eine kleine Wallfahrt nach Maria Locherboden. Auf dem Weg von Mötz machten wir Stationen mit geistlichen Impulsen. In der Wallfahrtskirche angekommen, haben wir gemeinsam eine hl. Messe gefeiert. Danach ging es langsam Richtung Längenfeld. Dort bestiegen wir den Jubiläums-Klettersteig „Lehener Wasserfall“. Das spektakulärste wartete ganz am Ende des Klettersteigs – die Wasserfall-Überquerung. Wir sind richtig nass geworden – aber es hat sich gelohnt!

Am Sonntag feierten wir in der Franziskanerkirche in Telfs gemeinsam die hl. Messe. Nach einem tollen Mittagessen mit den Brüdern im Kloster fuhren wir nach Hause.

P. Darius Lebok OFM

Wanderexerzitien nach Mariazell 10.-15.8.2018

Wenn man im Sommer zu Fuß nach Mariazell pilgern möchte, stehen einem viele Möglichkeiten offen. Alleine, mit Freunden, mit der Pfarre…

Unsere – etwas andere – Fußwallfahrt hatte die Form von Wanderexerzitien. Neben täglichem Schaffen von vielen Kilo- und Höhenmetern stand Gott in der Mitte unserer Aufmerksamkeit. Jeder Tag stand unter einem Motto: Beten, Stille, Unterscheidung, Mut, Freundschaft mit sich selber, die Zelle Gottes in uns.

Nach einem kurzen Gebet und der Lesung des Tages – passend zum Motto – sind wir täglich zu fünft aufgebrochen, um den Tag in Stille zu verbringen. Fad, mag man denken, den ganzen Tag pilgern ohne ein Wort zu sagen. Doch gerade in der Stille wurde es möglich, Gottes roten Faden um uns zu entdecken: In seiner Schöpfung, im Nachdenken über das Evangelium und im Lesen des eigenen Herzens.

Unterwegs haben wir täglich einen Impuls zum Tagesthema gehört und die Heilige Messe gefeiert, je nach Möglichkeit bei einem Wegkreuz, in einer Kapelle oder mitten am Ortsplatz. Und am Abend haben wir uns dann beim Essen und im Austausch miteinander gestärkt.

Nach der Ankunft in Mariazell waren wir glücklich, dass das Gehen vorbei war, und dass wir nun bei Magna Mater Austriae angekommen waren. Aber auch traurig, dass die intensive Zeit miteinander und mit Gott nun vorbei war. Physisch etwas müde, aber sehr dankbar, innerlich genährt und bereichert werden wir nun unseren Weg mit Ihm  in unserem Alltag fortsetzen.

Marcia francescana 2018

Von 25. Juli bis 4. August 2018 sind wir mit 34 jungen Erwachsenen nach Assisi gepilgert. Auf dem Weg haben wir geschwiegen, gelacht, gesungen, geschwitzt und gejodelt. In der wunderschönen Natur Umbriens wurde  manch tiefes Gespräch über Gott, den Glauben und die Berufung geführt.

Am 1. August hielten wir einen Einkehrtag, an dem wir uns auf die Ankunft in Assisi vorbereitet haben. Am 2. August, dem Tag des Perdono, sind wir mit insgesamt über 1.700 Pilgern in die Portiunkula eingezogen und haben anschließend vor der Basilika ein großes Fest gefeiert. Danach standen noch eine Assisi-Führung zu den wichtigsten Orten im Leben und Wirken des hl. Franziskus und der hl. Klara, die Vesper in San Damiano sowie ein Sendungsgottesdienst in der Portiunkula am Programm.

Die Zeit war reich an schönen Begegnungen mit Gott und mit tollen Menschen, lustigen Situationen und Erfahrungen des gelebten Glaubens.