Marcia tut gut… Teil 4

Jährlich von 25.7. bis 4.8. findet die Marcia francescana statt, eine Wallfahrt junger Menschen nach Assisi zur Portiunkula, der Kapelle, die hl. Franziskus neu aufgebaut und besonders gemocht hat. Wir haben die Teilnehmer der Marcia, die Marciatori, gefragt, wie sie die Marcia erlebt haben. Hier der letzte Teil der Rückmeldungen.

4.      … und überall!

Die Marcia francescana ist für mich ein äußerer Weg in Gemeinschaft, der im Lauf des Gehens zu einem inneren Weg mit mir, den Menschen und Gott wird.

Das Ankommen bei der Marcia ist wie das Ankommen im Leben. Lange Strapazen, viel gesehen, die Freiheit des Himmels gerochen, die wunderbare Natur genossen, den italienischen „Gelato“ zur Genüge in jeder Bar gekostet, mit Gott gehadert und gelacht. Und plötzlich ist man: Angekommen. Ein Gefühl es geschafft zu haben. Applaus. Jubelnde Menschen. Ergreifende Umarmungen. Gruppenzusammengehörigkeit. Der Glaube an einen Gott, der alles umspannt.
Im Gehen passiert so allerlei- und danach noch mehr. Es wird gebetet, Freundschaften geknüpft, Massagen angeboten und angenommen. Die Luft schmeckt nach „dolce vita“ und von Franziskanischer Enthaltsamkeit ist bei den wunderbaren Menüs, die unsere freiwilligen Köchinnen zaubern, wenig zu spüren.

Auch bei meiner 3. Marcia verliert sie nicht ihren Zauber.
Es ist schwer, Marcia mit etwas zu vergleichen. Das frühe Aufstehen, das gehen im Schweigen, der Austausch, die Gruppendynamik, die Gebete, die tägliche Heilige Messe und die viele lustigen Momente machen diese Pilgerreise auf dem Weg nach Assisi zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Als wir dieses Jahr bei der Portiunkula einzogen hatten junge Italiener ein Banner gespannt, darauf war zu lesen:“ Benvenuti a casa.“ Dies hat mich mitten ins Herz getroffen.
Ja, die Portiunukla, Assisi, Franziskus und die hl. Klara waren wie ein zu Hause.
Doch dieses zu Hause wohnte vor allem in unseren Herzen, da wir in diesen Tagen so einfach gelebt und gepilgert sind wie der Hl. Franziskus. Die Marcia ist für mich wie eine Art Urquelle des franziskanischen Lebens und somit „ein zu Hause.“ Aus dieser „Urquelle“ darf ich auch nach der Marcia immer wieder lesen, lernen und leben.“

Die Marcia ist eine besondere und schöne Erfahrung in meinem Leben.
Es war eine gute Pause, in der ich Jesus nähergekommen bin, durch das einfache Leben und die Gespräche mit den Marciatori. Und auch durch die Natur und die schöne Landschaft, durch die wir jeden Tag gegangen sind.

Die Marcia ist für mich ein Weg der Begegnung und der Freundschaft mit Christus, meinen Mitmenschen und mir selbst. Diese Freundschaft offenbart sich oft in kleinen Dingen – zum Beispiel, wenn ich bei der Hl. Messe einen so tiefen Frieden in mir spüre, wie ihn nur Christus geben kann oder wenn ich für jemanden den Abwasch übernehme. Die Freundschaft zu mir erkenne ich an meinem befreiten Lachen und dem Bewusstsein am richtigen Ort zu sein. Auf der Marcia kann ich ganz ich selber sein, mit all meinen Fähigkeiten und trotz meinen Fehlern.

Willst Du in der Beziehung zu Dir selbst, zu den Menschen und zu Gott wachsen, bist Du bei der Marcia Francescana richtig!

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Marcia tut gut… Teil 3

Jährlich von 25.7. bis 4.8. findet die Marcia francescana statt, eine Wallfahrt junger Menschen nach Assisi zur Portiunkula, der Kapelle, die hl. Franziskus neu aufgebaut und besonders gemocht hat. Wir haben die Teilnehmer der Marcia, die Marciatori, gefragt, wie sie die Marcia erlebt haben. Hier die Rückmeldungen.

3.      … in der Beziehung zu Gott …

Wenn Du Gottes Liebe und Erbarmen erfahren willst, geh mit auf der Marcia Francescana!

Auf der Marcia kann ich meine Beziehung zu Gott besonders gut pflegen – im Alltag geht das leider oft unter.

Für mich ist die Marcia wie eine Tankstelle wo man seinen Glauben neu aufladen und vertiefen kann. Man kann sein Leben neu ordnen. Man trifft nette Leute die meistens auf derselben Wellenlänge wie man selber ist. Spaß und Gemeinschaft kommen auch nicht zu kurz. Kurzum es ist eine wunderschöne Zeit die ich nicht missen möchte und an die ich gerne zurückdenke.

Für mich war die Marcia eine große Farbensymphonie, die die Gegenwart Gottes unter uns (und in uns) Marciatori so intensiv malen und tönen lässt, dass sie für mich darüber hinaus ein Türöffner für manche Entscheidungen war. Ich gehe die Marcia hier zuhause innerlich weiter. Sie ist mir auch immer noch ein bisschen wie eine Flugstunde, die aus dem eigenen warmen Nest heraus führt – in die Freiheit.
I flieg nur!

Die Marcia Francescana war für mich total wichtig, dass ich auf den Glaubensweg wachsen durfte, mich ganz konkret mit meinem Glauben auseinandersetzen konnte, Glauben in der Gruppe erleben durfte. Vor allem berührte mich die Bodenständigkeit der Franziskaner, dass Glaube mit MEINEM Alltag auch was zu tun hat, dass ich Gott vielfach am Tag spüren, erleben und begegnen kann!

Da ich gerne wandere und pilgere, habe ich mich für die Marcia angemeldet, mich aber nicht allzu sehr darüber erkundigt, was mich erwartet. Und nach der ersten Nacht auf der Isomatte am Boden bin ich fast geflüchtet. Gott sei Dank nur fast! Was danach kam war ein großes Feuerwerk an Erfahrungen des Angenommen-Seins, des Gebets, der Liebe und der Gemeinschaft. Ich habe (wieder)entdeckt, wie wunderbar Gott ist, wie sehr er mich liebt und wie nah er bei mir ist – auch in meinem „normalen“ Leben.
Also Vorsicht – Marcia wird dein Leben verändern!

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Marcia tut gut… Teil 2

Jährlich von 25.7. bis 4.8. findet die Marcia francescana statt, eine Wallfahrt junger Menschen nach Assisi zur Portiunkula, der Kapelle, die hl. Franziskus neu aufgebaut und besonders gemocht hat. Wir haben die Teilnehmer der Marcia, die Marciatori, gefragt, wie sie die Marcia erlebt haben. Hier die Rückmeldungen.

2.      … in den Begegnungen mit Anderen …

Ich habe eine tiefe Verbundenheit zwischen den Menschen der Gruppe wahrgenommen. Besonders schön war auch, dass wir über die verschiedensten Themen gesprochen haben.

Ich durfte an der Marcia vielen wunderbaren Mitmenschen begegnen und mit ihnen auf dem Weg sein.

Bei der Marcia Francescana wird das Leben, werden Begegnungen wesentlich.

Durch die Verbundenheit im Glauben, die besondere Atmosphäre und die gemeinsamen Erfahrungen ist man mit den anderen Marciatori ganz fest verbunden, sodass immer wieder wunderschöne und tiefe Gespräche entstehen.

Ich hätte nicht gedacht, dass in wenigen Tagen aus so verschiedenen Menschen eine so harmonische Gruppe werden kann. Wie sich alle umeinander gekümmert haben, hat mir sehr gefallen und das habe ich neben vielen anderen Erinnerungen mit nach Hause genommen.

Was mir an der Marcia so gut gefallen hat, war der Zusammenhalt in der Gruppe und dass ich so viele nette Menschen kennenlernen durfte.
Die Marcia hat mir auch sehr viel geholfen, weil ich mit einem vollen Herzen nachhause kam und so glücklich war.
Ich wurde so angenommen, wie ich bin und habe gemerkt, dass ich nicht allein bin, dass Gott mir meine Last genommen hat und mich glücklich nachhause geschickt hat ?

Ich sage Danke für alles!

Wenn Du Menschen *wirklich* begegnen willst, komm zur Marcia Francescana!

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Wanderexerzitien im Rietital 08. – 14. September 2019

Exerzitien sind geistliche Übungen. Gottes Melodie begleitet „gratis“ jede Sekunde des Lebens. Sich auf diese Melodie „einzuschwingen“ bedeutet inneren Reichtum, aber es erfordert auch Übung, Zeit, Stille, …

Unsere Wanderexerzitien führten uns in das weite Tal von Rieti, das auch franziskanisches Galiläa genannt wird. Der heilige Franziskus und seine Gefährten der ersten Jahre machten hier, an einsamen Orten, prägende Erfahrungen in der Nachfolge Jesu.

Zur Einführung waren wir in Poggio Bustone. Das ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, hoch oben an steilen Felsen gelegen. Hier erlangte Franziskus Gewissheit, tatsächlich von Gott angenommen zu sein, auch mit seinen Schattenseiten. Theoretisch war ihm das immer klar, existenziell erfahren hat er es aber erst hier während einer mystischen Erfahrung im Gebet.

In schweigender Wanderung führte uns der Weg am zweiten Tag nach Fontecolombo. In dieser Einsiedelei verfasste Franziskus die bis heute gültige Ordensregel. „Wie regle ich mein Leben?“, lautete die Frage für uns. In einer Fensternische der kleinen Magdalenenkapelle ist hier ein Taukreuz zu sehen, das Franziskus selber mit roter Farbe an die Wand malte.

Eine weitere Wanderung ging nach La Foresta. Ein Priester beherbergte hier einige Zeit Franziskus. Die vielen, nun eintreffenden Besucher verzehrten jedoch, direkt vom Weinstock weg, die Trauben des Priesters. Als Franziskus dessen Unmut spürte, stellte er ihm trotz allem eine reiche Ernte in Aussicht. Und tatsächlich … nie vorher und nie nachher brachte der Weinberg so großen Ertrag. „Sollten nicht auch wir mehr wagen, damit Gott eine Chance hat uns zu beschenken?“ Heute beherbergt der Ort junge Männer mit unterschiedlichsten Suchtproblemen. Durch Gemeinschaft, Gebet und Arbeit versuchen sie, wieder Boden unter ihre Füße bekommen.

Am vierten Tag pilgerten wir nach Greccio. In der Weihnachtsnacht des Jahres 1222 organisierte Franziskus hier in einer Höhle die erste „lebendige Krippe“, bei der auch die Hl. Messe gefeiert wurde. Er wollte sichtbar machen, wie konkret Gott im Jesus-Kind „das wirkliche Fleisch unserer Zerbrechlichkeit (fragilitas) annimmt“, wie er einmal schreibt. Auch der tiefe Zusammenhang zwischen Gottes Menschwerdung und seiner stillen Gegenwart in der Eucharistie beeindruckte ihn. Können unsere reizüberfluteten Augen das Wunder „hinter“ der Weihnachtskrippe noch erkennen?

Bevor es schließlich im Begleitfahrzeug mit unserem Begleiter und Koch Br. Martin nach Assisi ging, wanderten wir über eine traumhafte Hochebene nochmals in Stille ins alte Kloster von Stroncone.

„Mit“ Franziskus und Klara – so könnte man sagen – durchstreiften wir am letzten Tag unserer Exerzitien die belebten Gassen von deren Heimatstadt. Die Lebensorte der beiden führten unsere Gedanken zurück zum Alltag unseres Lebens. Ich hoffe, dass die intensive Zeit uns befähigt hat, Gottes Melodie besser zu erlauschen: Eine geistliche und körperliche „Lockerungsübung“!

Von 15.08. – 19.08.2020 stehen wieder Wanderexerzitien, diesmal auf dem Südböhmischen Jakobsweg von Oberösterreich nach Tschechien auf dem Programm. Vielleicht hast du Lust bekommen mit dabei zu sein.

Marcia tut gut … Teil 1

Jährlich von 25.7. bis 4.8. findet die Marcia francescana statt, eine Wallfahrt junger Menschen nach Assisi zur Portiunkula, der Kapelle, die hl. Franziskus neu aufgebaut und besonders gemocht hat. Wir haben die Teilnehmer der Marcia, die Marciatori, gefragt, wie sie die Marcia erlebt haben. Hier die Rückmeldungen.

1.      … auf dem eigenen Weg …  

Die Marcia war für mich wunderbare Momente des Teilens, des Gebets und des einfachen Da-Seins. Wenn ich die Entscheidung noch einmal treffen sollte, würde ich die Marcia mit Freude wieder mitgehen. Danke.

Bei der Marcia francescana erlebe ich tiefe Freude in Mitten von Hitze, Anstrengung und Blasen an den Füßen.

Bei der Marcia kommt es letztlich nicht auf die gegangenen Kilometer an, sondern auf den inneren Weg.

Etwas vom Schönsten an der Marcia ist die innere Freiheit, die ich spüren darf.

Durch die Einfachheit und Unkompliziertheit, die bei der Marcia herrscht, wird mir ganz viel Freiheit geschenkt.

Die Marcia lehrt einen, dass es immer weiter geht (auch wenn man selber vielleicht manchmal daran zweifelt), weil man nie alleine unterwegs ist.

Die Marcia ist wie das Leben: Man weiß nie, wie der Weg ist und wie lange er dauert, was einen erwartet, welche Menschen einen begleiten.

Auf der Marcia habe ich sehr viel über mich gelernt, über meine Stärken und über meine Grenzen.

Die Marcia bot für mich eine wunderbare Möglichkeit zehn Tage dem Alltag zu entfliehen und auf das Wesentliche im Leben nachzuspüren. Das Wandern durch die wunderschöne Landschaft Umbriens in einer bunten Gruppe junger Leute verschiedenster Herkunft ermöglichte mir, den Blickwinkel anderer Leute zu verstehen und dabei auch die eigenen Probleme und Lebensfragen in einem anderen Licht zu sehen. Durch das intensive zusammen Leben und zusammen auf dem Weg sein schlossen sich neue Freundschaften und es entwickelte sich eine starke Verbundenheit mit der Gruppe. Die Wallfahrt war geprägt von einer besonderen Freude, die mir dabei half meine eigenen Wünsche und Ziele besser wahrzunehmen, welche es gilt im künftigen Alltag umzusetzen.

Nachdem ich schon viel über die Marcia gehört habe, bin ich neugierig geworden und habe mich auch angemeldet. Schon bei der Eröffnungsrunde wurde klar, dass ganz unterschiedliche junge Menschen zusammengekommen sind. In den nächsten Tagen hat sich herausgestellt, wie bereichernd Unterschiede sein können. Es war sehr schön, Gleichaltrige kennen zu lernen, denen Glauben auch sehr wichtig ist, und die unterschiedlichen Herangehensweisen an Lebens- und Glaubensthemen fand ich spannend. Jeden Tag gab es Impulse und Denkanstöße, auch bei den schön gestalteten Gottesdiensten, aber man konnte natürlich auch an eigenen Themen arbeiten und diese beim Gehen mitnehmen. Schwierigkeiten und Durchhänger hatte ich auch, aber ich fühle mich durch die Teilnahme an der Marcia reich beschenkt und bin sehr dankbar dafür.

Die Marcia francescana war für mich etwas Unbegreifliches. Ich kam meinen Grenzen noch nie so nah und hatte noch nie so starken Muskelkater. Aber irgendwoher bekam ich immer neue Kraft. Schon nach wenigen Tagen entstand eine starke Gemeinschaft. Man fühlte sich in der Gruppe geborgen und jeder hatte immer ein offenes Ohr für den anderen. Und trotz Hitze und Erschöpfung genoss ich die schöne Aussicht bei den täglichen Wanderungen und freute mich schon auf das darauffolgende Mittagessen. Ich kann die Marcia francescana nur empfehlen.

Die Marcia war für mich eine tiefe Erfahrung, auf den Spuren des Heiligen Franziskus habe ich die kleinen Freuden des Lebens (z.B. ein kräftiger Linseneintopf nach einem anstrengenden Marsch ?) auf eine neue, viel intensivere Weise schätzen gelernt. Die Herzensgüte, Solidarität und Ehrlichkeit die ich während der Marcia erfahren habe, haben mich daran erinnert was wirklich Christ sein heißt ?

Bei der Marcia habe ich meine Begeisterung für die Musik wiederentdeckt. Das gemeinsame Singen war sehr schön und ich habe auch danach noch oft mit den Verwandten musiziert. Außerdem habe ich von der Marcia ein Gefühl von Wärme und Liebe mitgenommen, das bis heute anhält. Auch die positive Einstellung zum Leben ist mir geblieben. Ich schätze die kleinen Dinge  und schöne Momente nun mehr?

Bei der Marcia wird voreinander und miteinander geschwitzt – es kann so heiß sein, dass sich die Verwendung des noch so tollsten Deos irgendwie nicht so recht auszahlt (außer für vielleicht 5 Minuten). Man ist also schon einmal in diesem körperlichen Bereich zu einer gewissen “Ehrlichkeit” gezwungen. Und wenn dann schon der Schweiß rinnt, liegt es nahe, dass früher oder später auch andere Masken überflüssig werden und man sich traut (z.B. in den Gruppengesprächen oder zwischendurch am Weg), Aspekte des eigenen Lebens in den Blick zu nehmen, die wir normalerweise vor anderen (und oft auch vor uns selbst) eher verstecken.
Alle schwitzen. Alle haben mit dem einen oder anderen Stolperstein in ihrem Leben zu kämpfen. Alle kommen einmal an die eine oder andere Grenze. Und alle sind wir von Gott bedingungslos angenommen und geliebt.
Für diese Erkenntnisse und Erfahrungen nehme ich die Schwitzerei echt gerne in Kauf. ?

Möchtest du das auch erleben? HIER gibt es weitere Informationen!

Das war Marcia Francescana 2019: Al posto tuo / an deinem Platz

Marcia Francescana – zu Fuß pilgern nach Assisi, den eigenen Rucksack tragen, im Schlafsack auf der Isomatte übernachten, schwitzen, am Ende ein tolles Fest feiern, eine Wasserschlacht genießen, aber auch in der Stille sein, Gemeinschaft erleben, tolle Gespräche führen, sich mit Gottes Wort auseinandersetzen, zu Gott und sich selbst finden, IHN hören… Das alles und noch mehr ist die Marcia.

Ausgehend von dem Franziskanerkloster in Bozen, wo sich die Marciatori und Marciatrici aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz getroffen haben, ging es mit dem Bus nach Piediluco. Bereits hier erlebten wir das erste Highlight der diesjährigen Marcia – einen wunderbar kühlen See, in den wir sehr gerne reingesprungen sind.

Am nächsten Morgen marschierten wir los. Der erste Anstieg kam sofort, aber nachdem wir in der ersten Stunde im Schweigen gingen, war er leicht zu schaffen. Groß war unsere Verwunderung, als wir bereits zur Laudes die Hälfte der Strecke hinter uns hatten. Und da es nicht allzu heiß war, hielten wir das Tempo, konnten schon sehr früh die erste Etappe hinter uns lassen und erreichten unser Quartier in Ferentillo – einen überdachten Kletter-Sportplatz. Deshalb blieb uns viel Zeit, um das Mumienmuseum sowie die Altstadt und die zwei Kirchen zu besichtigen.

Nach dem Mittagessen gibt es immer – so auch hier – eine Siesta, und anschließend Impuls zum Thema des Tages – Loslassen und Aufbrechen. Ein prophetisches Thema, denn am nächsten Tag musste so manche/r von uns die Vorstellung loslassen, im Trockenen gehen zu können. Es kam ein ordentlicher Regen, der die ganze Nacht (und den ganzen Vormittag) dauerte.

Da es in der Früh noch sehr stark regnete, durften wir nach dem Frühstück (das Wort „Früh“ bekommt um 5.00 Uhr eine andere Bedeutung ?) noch einmal in den Schlafsack, denn Laudes wurde für 9.00 Uhr angekündigt. An dieser Stelle ergeht ein GROSSER DANK an das Küchenteam, das unsere Rucksäcke trocken zur nächsten Station transportiert hat. Ohne Rucksäcke und ohne Hitze ging es sich leicht, also waren wir auch am zweiten Tag recht rasch und wenig müde am Ziel – in San Anatolia in Arco. Auch hier haben wir uns ausgeruht, physisch und geistig genährt und feierten die Heilige Messe. Das Küchenteam versorgte uns mit wirklich leckeren Speisen.

Am nächsten Tag war unser Thema die Stelle aus Jesaja 9, 1-2: „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht …“ Nun, auch auf der Marcia gehen wir in der Dunkelheit los, um am Ende in eine lichtreiche Stadt – Assisi – anzukommen. Das Tagesziel war Spoleto, eine im Leben des Hlg. Franziskus wichtige Stadt. Hier hat er die Stimme gehört, die gefragt hat, ob er denn dem Knechten oder dem Fürsten folgen wolle. Und hier wird auch einer von seinen zwei erhaltenen handschriftlich geschriebenen Briefen aufbewahrt.

Als wir am kommenden Morgen das Kapuzinerkloster, in dem wir übernachtet haben, verlassen wollten, fehlten plötzlich in der Mitte des Morgenkreises die Müsliriegel, die wir sonst für den Weg bekamen. Groß war unsere Freude, als wir sie doch gefunden haben – passend zum gestrigen Thema, auf einem kleinen leuchtenden Christbaum! So erlebten wir Weihnachten im Juli ? Auf dem Weg nach Trevi haben wir viele Heißluftballons gesehen und konnten eine wunderbare Landschaft des Spoletotals mit vielen Olivenhainen bewundern.

Der fünfte Gehtag führte uns nach Bevagna. Unterwegs passierten wir Sonnenblumenfelder, Olivenhaine, aber auch bereits geerntete Getreidefelder. Dieser Tag war wirklich heiß und lang – wir hatten also genug Zeit, über die Seligpreisungen nachzudenken, uns aber auch gut unterhalten und tiefe Gespräche führen. Zum Weitergehen motivieren war an diesem Tag angesagt. Sätze wie „Ich mache es ja freiwillig“ und eine Wasserschlacht im Brunnen am Hauptplatz waren genau das Richtige. Und wir wussten, dass wir am nächsten Tag nicht gehen würden, denn …

Der 1. August ist bei der Marcia immer ein Einkehrtag mit verschiedenen Angeboten, die Beziehung mit unserem Vater im Himmel zu stärken: der Vormittag in Stille, Eucharistische Anbetung, tiefgehendes geistiges Gespräch, Beichte, Spaziergang im Weinberg, Olivenhain oder am nahegelegenen Friedhof (von wo schon Assisi zu sehen war!)… Und das Thema? Die Heimkehr der Tochter / des Sohnes – ausgestreckte Hände des Vaters!

Am Nachmittag war die Pflege der Gemeinschaft dran: Wir haben das Einkehrtag-Abschlussfest vorbereitet, die Liturgie, die Musik, aber auch die Speisen und das Unterhaltungsprogramm in Form eines Theaterstückes. Der Abend war wirklich lustig. Und das Abendessen soooooooooooooooo köstlich!

Und schon war er da, der Tag des großen Perdono. Dieses Jahr kamen wir aus dem Süden und konnten die Basilika, in der sich die Portiunkula befindet – die kleine Kapelle, die der Hlg. Franziskus Anfang des 13. Jahrhunderts repariert hat – schon von weitem sehen. Groß war die Freude, als wir endlich die Rucksäcke in unserem Quartier abgelegt haben. Und noch größer war sie, als wir am Nachmittag mit Tausenden anderen jungen Menschen aus Italien, Kroatien und Albanien in die Kirche eingezogen sind. Das anschließende Fest mit Musik, viel Tanzen und guten Gedanken der Marciatori und Marciatrici war wirklich toll. Und da es so richtig heiß war, blieb auch die erfrischende Wasserschlacht nicht aus.

Der vorletzte Tag stand im Zeichen von Assisi. Die Brüder haben Führungen angeboten, man konnte aber Assisi auch selbst erkunden oder sich in die Einsiedelei Carceri zurückziehen. Am Nachmittag haben wir uns ausgetauscht und miteinander geteilt, wie die Marcia für uns war – und beteten gemeinsam die Vesper in San Damiano, einer weiteren Schlüsselstelle im Leben des Hlg. Franziskus. Den Tag ließen wir bei Pizza ausklingen.

Am letzten Tag wurden wir im Rahmen einer festlichen Lossendungsmesse – ganz im Zeichen des Marcia-Mottos – „an unseren Platz“ gesendet: „Sucht was im Himmel ist und bleibt mit den Füßen am Boden.“ Geistig vollgetankt sind wir – mit dem Bus – nach Bozen zurückgekehrt.

Und was es auf sich hatte mit dem Motto „An deinem Platz“? Die Auflösung kam am Ende der Lossendungsmesse: Jede/r bekam ein Bild der Dreifaltigkeitsikone von Andrei Rubljow. Unser wirklicher, wichtigster Platz ist in der Mitte – in der Liebe Gottes.

Mountain Spirit 2018

Wie jedes Jahr begannen wir unsere Bergwoche mit Kennlernen am Sonntagabend im Franziskanerkloster Telfs. Das Kloster ist ein Ort der Ruhe, des Gebets und der Begegnung. Da wir diesmal eine sehr kleine Gruppe von 4 Teilnehmern waren, haben wir schon an diesem Abend besprochen, was wir in den nächsten Tagen vorhaben.

Am Montag ging es dann los. Wir führen nach Kühati (2017) und von dort starteten wir los in Richtung Speicher Finstertal. Dort machten wir eine kleine Pause. Danach gingen wir weiter zum unserem Tagesziel, dem Pockkogel (2807). Der Anstieg war ziemlich steil und anstrengend, aber wir haben es dann bald geschafft. Da das Wetter einfach nur herrlich war, verweilten wir einige Stunden am Gipfel. Wir stärkten uns mit einer guten Jause und machten dann einige Klettersteig- und Kletterübungen. Danach stiegen wir vom Gipfel auf gleichem Weg herunter.

Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage gut war, haben wir uns am Dienstag nach Vent (1895) aufgemacht. Wir haben in diesem wunderschönem Bergsteigerdorf unsere Autos geparkt und sind dann zu der Vernagthütte (2755) losgegangen. Das Wetter war, wie schon am Montag, herrlich. Nach einer ausgedehnten Pause und einem geistlichen Impuls, gingen wir dann den Weg weiter. Wir kamen genau zum Sonnernuntergang bei der Hütte an.

Am Dienstag starteten wir unsere große Tour. Wir gingen zum Guslarferner – einem kleineren Gletscher in der Gegend. An der Gletscherzunge legten wir unsere Ausrüstung an und gingen dann in einer Seilschaft über den Gletscher in Richtung Fluchtkogel (3500). Nach vielen Gletscherspalten und atemberaubenden Anstiegen kamen wir am Fluchtkogel an. Es war Nachmittag und nach einer guten Jause und kleineren Pause feierten wir am Gipfel eine hl. Messe. Gott nahe zu sein – in 3500 Metern Höhe gewinnt dieser Satz eine andere Qualität! Danach gingen wir zurück zur Hütte. Auf dem Weg landete P. Darius kurz in einer Gletscherspalte und wurde von der Seilschaft rausgezogen. Es war ein spektakulärer Tag. Und in der Hütte wartete auf uns ein grandioses Essen! Nach einer kurzen Nacht gingen wir dann zurück nach Vent, wo wir zum Abschluss unserer Tour die hl. Messe in der Pfarrkirche gefeiert haben.

Der Freitag war unser Ruhetag. Nach einem gemütlichen Vormittag gingen wir zur Kletterhalle in Telfs, wo P. Rene uns in die Kunst des Kletterns eingeführt hat.

Am Samstag machten wir am Vormittag eine kleine Wallfahrt nach Maria Locherboden. Auf dem Weg von Mötz machten wir Stationen mit geistlichen Impulsen. In der Wallfahrtskirche angekommen, haben wir gemeinsam eine hl. Messe gefeiert. Danach ging es langsam Richtung Längenfeld. Dort bestiegen wir den Jubiläums-Klettersteig „Lehener Wasserfall“. Das spektakulärste wartete ganz am Ende des Klettersteigs – die Wasserfall-Überquerung. Wir sind richtig nass geworden – aber es hat sich gelohnt!

Am Sonntag feierten wir in der Franziskanerkirche in Telfs gemeinsam die hl. Messe. Nach einem tollen Mittagessen mit den Brüdern im Kloster fuhren wir nach Hause.

P. Darius Lebok OFM

Wanderexerzitien nach Mariazell 10.-15.8.2018

Wenn man im Sommer zu Fuß nach Mariazell pilgern möchte, stehen einem viele Möglichkeiten offen. Alleine, mit Freunden, mit der Pfarre…

Unsere – etwas andere – Fußwallfahrt hatte die Form von Wanderexerzitien. Neben täglichem Schaffen von vielen Kilo- und Höhenmetern stand Gott in der Mitte unserer Aufmerksamkeit. Jeder Tag stand unter einem Motto: Beten, Stille, Unterscheidung, Mut, Freundschaft mit sich selber, die Zelle Gottes in uns.

Nach einem kurzen Gebet und der Lesung des Tages – passend zum Motto – sind wir täglich zu fünft aufgebrochen, um den Tag in Stille zu verbringen. Fad, mag man denken, den ganzen Tag pilgern ohne ein Wort zu sagen. Doch gerade in der Stille wurde es möglich, Gottes roten Faden um uns zu entdecken: In seiner Schöpfung, im Nachdenken über das Evangelium und im Lesen des eigenen Herzens.

Unterwegs haben wir täglich einen Impuls zum Tagesthema gehört und die Heilige Messe gefeiert, je nach Möglichkeit bei einem Wegkreuz, in einer Kapelle oder mitten am Ortsplatz. Und am Abend haben wir uns dann beim Essen und im Austausch miteinander gestärkt.

Nach der Ankunft in Mariazell waren wir glücklich, dass das Gehen vorbei war, und dass wir nun bei Magna Mater Austriae angekommen waren. Aber auch traurig, dass die intensive Zeit miteinander und mit Gott nun vorbei war. Physisch etwas müde, aber sehr dankbar, innerlich genährt und bereichert werden wir nun unseren Weg mit Ihm  in unserem Alltag fortsetzen.